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Geschichte von Lipica

Lernen Sie die reichhaltige Geschichte des Lipica-Landguts kennen – von den ersten Aufzeichnungen bis heut
Herkunft des Namens
Die Namen Lipica und Lipicanec (Li­piz­za­ner) sind mit der Geschichte der Linde (Slowenisch: „lipa“) verbunden, die im Karst häufig vorkommt. Die Geschichte besagt, dass Mitte des 14. Jahrhunderts im Bereich des heutigen Gestüts in der Nähe des Dorfes Lokev eine beliebte Ausschank stand, vor der sich eine kleine Linde befand, daher wurde sie auch »Pr’ lipci« genannt. Diese kleine Linde soll auch der damaligen Siedlung bzw. dem Landgut der Bischöfe von Triest den Namen gegeben haben, die hier eine Residenz und Räumlichkeiten für die Pferdezucht errichteten.
Erzherzog Karl II., Öl auf Leinwand (aufbewahrt im: Kunsthistorisches Museum Wien, Bilddatenbank.)
1576 – erste Aufzeichnungen
Die ersten Aufzeichnungen
Auf Anraten des Bischofs von Triest, Nicolo‘ de Coret, und Franc Jurko, der das Gestüt des Bischofs mit Karstpferden leitete, beschloss der Habsburger Erzherzog Karl II., aus dem halbverfallenen Dorfschloss des Bischofs von Triest ein Gestüt mit einer ausreichenden Anzahl von Pferden für zivile und militärische Zwecke zu errichten.
Erzherzog Karl II., Öl auf Leinwand (aufbewahrt im: Kunsthistorisches Museum Wien, Bilddatenbank.)
Postkarte Lipica, versandt am 10. 5. 1910. Sie stellt „Stari grad“ dar, eines der ersten Gebäude in Lipica (Ende des 16. Jahrhunderts). (Die Postkarte ist Eigentum des Sammlers Valentin Čuk aus Senožeče)
Graz, 15. Februar 1587. Der österreichische Erzherzog Karl schreibt an Vizedom Nikolaj Bohnom, dass sein Gestüt in Lipica wegen des Futtermangels 200 Scheffel Hafer benötigt, was er beim Urbar-Büro beantragen sollte (das Original wird aufbewahrt im: ARS, Vizedom-Archiv)
Rechnung aus dem Jahr 1580 für den Kauf der ersten drei spanischen Hengste (Quelle: Ivo Mihelič, Otroci burje (Kinder der Bora), Lipica in lipicanec (Lipica und Li­piz­za­ner)
1580
Erzherzog Karl II., der dritte Sohn von Kaiser Ferdinand I. von Habsburg, unterzeichnete am 19. Mai 1580 einen Vertrag über die Übernahme des Lipica-Landguts. Franc Jurko wurde der erste Verwalter des Gestüts.
1581
Unmittelbar nach der Gründung des Gestüts wurden in Spanien 6 Zuchthengste und 24 Zuchtstuten gekauft. Sie bezahlten damals 3693 Gulden dafür.
1585
Alle wesentlichen Gebäude, Wassertanks und Pferdetränken wurden fertiggestellt. Um die Pferde vor wilden Tieren zu schützen, umzäunten sie den Hof mit einer hohen Steinmauer und kauften Wachhunde.
1587
Der österreichische Erzherzog Karl schreibt an Vizedom Nikolaj Bohnom, dass sein Gestüt in Lipica wegen des Futtermangels 200 Scheffel Hafer benötigt, was er beim Urbar-Büro beantragen sollte.
1594
Die Verwaltung des Gestüts kaufte für 600 Forint das naheliegende Grundstück von Jurij Božič, das sich rechts vom Eingang ins Gestüt aus der Richtung Sežana befindet. Heute gibt es dort einen Golfplatz.
1595
Dem Erzherzog wurden 30 junge Pferde von Lipica nach Graz gebracht
Postkarte mit dem Lipizzaner
1619-1705
Unter der Herrschaft des österreichischen Kaisers Leopold I. erreichte Lipica seinen ersten Höhepunkt. Im Jahr 1703 begannen sie mit dem Bau von Velbanca – der älteste, bedeutendste und schönste Stall für die Zuchthengste im Gestüt Lipica.
Postkarte mit dem Lipizzaner
Lipica im Jahre 1858
1629
Um genügend Heu zur Verfügung zu stellen, mietete der leitende Stallmeister Mansfeld für Lipica die Bergweide Jurišič (heute Jurešče).
1619 -1705
Die Nachfolger des Habsburger Erzherzogs Karl II., Kaiser Ferdinand II. (1619-1637) und Leopold I. (1658-1705), beschleunigten die Zucht von Pferden in Lipica weiter und fügten neue Gebäude hinzu. Das Gestüt blühte, die Zahl der Pferde wuchs
1689 -1705
Dies war die Zeit, als der berühmte Maler Johann Georg Hamilton in Lipica war, der von dem Gestüt so beeindruckt war, dass er ihm 72 Gemälde widmete. Darunter befinden sich auch Gemälde von autochthonen Karstpferden.
Symbol des Gestüts Lipica (H. H. Izenbarth, Emil M. Birer: Lipizzaner – Kaiserpferd, Kranj 1986, Einführungsseite).
Die ursprünglichen Einwohner von Lipica, sieben Familien, wurden Mitte des 17. Jahrhunderts in das heutige Dorf Laže bei Senožeče umgesiedelt. Dort beschäftigten sie sich hauptsächlich mit der Holzkohlegewinnung. In Erinnerung an diese Aussiedler trägt der Brunnen, den sie vor ihrer Abreise errichtet haben, den Namen »laženska štirna« (Brunnen von Laže)
Johann Georg de Hamilton (1672 – 1737) Prinz Adam Franz zu Schwarzenberg (1680-1732) auf dem Lipizzaner – Capriolo-Stellung. (ca. 1705 – 1715) Öl auf Leinwand Copyright: The Weiss Gallery
1705-1711
Während der Herrschaft von Kaiser Joseph I. wurden neue Ställe, Wohnungen für Angestellte und eine Kirche mit einer Kapelle gebaut. Auch die Wiesen, Wege und umliegende Wälder wurden gepflegt.
Johann Georg de Hamilton (1672 – 1737) Prinz Adam Franz zu Schwarzenberg (1680-1732) auf dem Lipizzaner – Capriolo-Stellung. (ca. 1705 – 1715) Öl auf Leinwand Copyright: The Weiss Gallery
Eine Inschrift auf der rechten Seite des Eingangs zu Velbanca besagt, dass der Bau des Stalls im Jahr 1703 begann und im Jahr 1705 abgeschlossen wurde (Foto: Archiv des Gestüts Lipica)
Lipizzaner vor Velbanca (Archiv des Gestüts Lipica)
Kapelle des Hl. Antonius von Padua in Lipica. Sie wurde während der Regierungszeit von Kaiser Joseph I. (1705 – 1711) auf Wunsch des damaligen Verwalters des Gestüts Caspar Nicoletti errichtet (Archiv des Gestüts Lipica).
Kapelle des Hl. Antonius von Padua in Lipica. Sie wurde während der Regierungszeit von Kaiser Joseph I. (1705 – 1711) auf Wunsch des damaligen Verwalters des Gestüts Caspar Nicoletti errichtet (Archiv des Gestüts Lipica).
Lipizzaner vor Velbanca (Archiv des Gestüts Lipica)
Kapelle des Hl. Antonius von Padua in Lipica. Sie wurde während der Regierungszeit von Kaiser Joseph I. (1705 – 1711) auf Wunsch des damaligen Verwalters des Gestüts Caspar Nicoletti errichtet (Archiv des Gestüts Lipica).
Kapelle des Hl. Antonius von Padua in Lipica. Sie wurde während der Regierungszeit von Kaiser Joseph I. (1705 – 1711) auf Wunsch des damaligen Verwalters des Gestüts Caspar Nicoletti errichtet (Archiv des Gestüts Lipica).
Kaiserliches Gestüt zu Lipizza am Karst (1727) Johann Georg de Hamilton (1672 – 1737) Öl auf Leinwand (die Reproduktion befindet sich in der alten Dependance des Gestüts)Kaiserliches Gestüt zu Lipizza am Karst (1727) Johann Georg de Hamilton (1672 – 1737) Öl auf Leinwand (die Reproduktion befindet sich in der alten Dependance des Gestüts)Kaiserliches Gestüt zu Lipizza am Karst (1727) Johann Georg de Hamilton (1672 – 1737) Öl auf Leinwand (die Reproduktion befindet sich in der alten Dependance des Gestüts)Kaiserliches Gestüt zu Lipizza am Karst (1727) Johann Georg de Hamilton (1672 – 1737) Öl auf Leinwand (die Reproduktion befindet sich in der alten Dependance des Gestüts)Kaiserliches Gestüt zu Lipizza am Karst (1727) Johann Georg de Hamilton (1672 – 1737) Öl auf Leinwand (die Reproduktion befindet sich in der alten Dependance des Gestüts)Kaiserliches Gestüt zu Lipizza am Karst (1727) Johann Georg de Hamilton (1672 – 1737) Öl auf Leinwand (die Reproduktion befindet sich in der alten Dependance des Gestüts)
1711-1740
Auch die Regierungszeit von Kaiser Karl VI. war sehr wichtig für die Entwicklung von Lipica.
Kaiserliches Gestüt zu Lipizza am Karst (1727) Johann Georg de Hamilton (1672 – 1737) Öl auf Leinwand (die Reproduktion befindet sich in der alten Dependance des Gestüts)Kaiserliches Gestüt zu Lipizza am Karst (1727) Johann Georg de Hamilton (1672 – 1737) Öl auf Leinwand (die Reproduktion befindet sich in der alten Dependance des Gestüts)Kaiserliches Gestüt zu Lipizza am Karst (1727) Johann Georg de Hamilton (1672 – 1737) Öl auf Leinwand (die Reproduktion befindet sich in der alten Dependance des Gestüts)Kaiserliches Gestüt zu Lipizza am Karst (1727) Johann Georg de Hamilton (1672 – 1737) Öl auf Leinwand (die Reproduktion befindet sich in der alten Dependance des Gestüts)Kaiserliches Gestüt zu Lipizza am Karst (1727) Johann Georg de Hamilton (1672 – 1737) Öl auf Leinwand (die Reproduktion befindet sich in der alten Dependance des Gestüts)Kaiserliches Gestüt zu Lipizza am Karst (1727) Johann Georg de Hamilton (1672 – 1737) Öl auf Leinwand (die Reproduktion befindet sich in der alten Dependance des Gestüts)
Detail – Gestüt Lipica, ca. 20 – 18. Jahrhundert The Imperial Stud With Lipizzaner Horses Johann Georg Hamilton (1672 – 1737)
FFranz Kurz zum Thurn und Goldenstein, Pferdestall bei Prestranek, Mitte des 19. Jahrhunderts, lavierte Federzeichnung mit Tusche und weißer Tempera, 189 x 278 mm, Slowenisches Nationalmuseum, Grafikkabinett, Inv.-Nr. R-475
1711
Das Gestüt entwickelte sich so, dass das ursprüngliche Anwesen nicht mehr ausreichte, um genügend Heu zu produzieren. Daher pachtete der Verwalter des Gestüts, Maks. PL. Oblak, später Baron Wolkensperg, das ehemalige Anwesen der Familie Auersperg in Postojna.
1720
Neun Jahre später kaufte das Gestüt das Landgut der Familie Auersperg für 8000 Forint
1727
In Lipica wurden neue Gebäude gebaut, darunter ein großes Getreidelager.
Das Landgut Postojna in einem Gemälde von Johann Georg von Hamilton aus dem Jahr 1725 (das Original befindet sich im KHM in Wien, Gemäldegalerie; die Reproduktion befindet sich im Schloss „Graščina“ – dem Verwaltungsgebäude des Gestüts Lipica)
1728
Das Gestüt Lipica wird durch den Kauf von Grundstücken in Prestranek, Poček und Bile erweitert und das Grundstück in Škulje gepachtet.
Das Landgut Postojna in einem Gemälde von Johann Georg von Hamilton aus dem Jahr 1725 (das Original befindet sich im KHM in Wien, Gemäldegalerie; die Reproduktion befindet sich im Schloss „Graščina“ – dem Verwaltungsgebäude des Gestüts Lipica)
Postkarte, Foto von Maks Šeber aus Postojna, Anfang des 20. Jahrhunderts; die Postkarte ist Eigentum des Sammlers Valentin Čuk aus Senožeče).
Das Landgut Škule ging 1728 in den Besitz des Gestüts Lipica über (Foto: Davor Kernel)
Das Gut Škula ging 1728 in den Besitz des Gestüts Lipica über (Foto: Davor Kernel)
1729
In diesem Jahr begann in Wien der Bau von der Hofreitschule für Hofzeremonielle, die bald darauf weltweit berühmt wird.
1733
Bei der Eröffnung der Hofreithalle in Wien treten schon 54 Lipizzanerhengste auf.
1740 -1780
Zur Zeit der Regierung von Kaiserin Maria Theresia entwickeln sich die Lipizzaner, wie wir sie heute kennen. Die Pferdezucht interessierte vor allem ihren Gatten, den Herzog Franz Stefan von Lothringen. Von 22 Zuchthengsten aus dem 18. Jahrhundert haben sich bis heute vier dieser Hengstlinien erhalten: Pluto (Dänemark, 1765), Conversano (Italien, 1767), Favory (Österreich, 1779) und Napolitano (Italien, 1790).
1785
In diesem Jahr sandte der Kaiser eine Kommission nach Laibach, um die wirtschaftliche Situation im Land zu bestimmen und gleichzeitig das Problem der Existenz von Lipica aufgrund von Sparmaßnahmen zu lösen. Die Kommission schlug die Verlegung des Gestüts nach Holič in Galizien vor, wo sich das Gestüt Kopčany bereits befand, doch der Kaiser lehnte den Vorschlag ab.
1790 -1792
Während der Regierungszeit von Kaiser Leopold II. wurden Ställe und andere Nebengebäude in Poček und Ravnik adaptiert und eine neue Pferdetränke gebaut
Überreste des Hofgutes Poček (Foto: Davor Kernel)
Karst-Hofgestüt in Lipica im Jahr 1780, Plan des Gebiets mit dem gebauten Kern und den Pferden (Kugler und Bihl, 2002: der Plan befindet sich im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien)
1797-1815
Während dieser Zeit ist das Gestüt Lipica von einer Reihe von Unglücken und Katastrophen betroffen.
Karst-Hofgestüt in Lipica im Jahr 1780, Plan des Gebiets mit dem gebauten Kern und den Pferden (Kugler und Bihl, 2002: der Plan befindet sich im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien)
Alle Umsiedlungen der Lipizzanerherde zwischen 1796 und 1943 (Ivo Mihelič: Otroci burje (Kinder der Bora), Lipica in lipicanec (Lipica und Lipizzaner), Ljubljana 2004, S. 48)
1796
Kolonnen der österreichischen Armee rollten über den Karst und verwandelten Lipica in ein Militärlager. Im folgenden Jahr rückte die französische Armee durch Kärnten und die Steiermark vor, und das Gestüt bereitete sich auf den Abzug vor
1796 -1797
Am 22. März machte sich die Herde in vier Kolonnen mit fast 300 Pferden auf den Weg durch Vojnik bei Celje, Ormož, Čakovec, Szala-Egerszeg, Sümeg und Veszprim nach Székesfehérvar in Ungarn. Als am 17. Oktober 1797 der Friede von Campofornio geschlossen wurde, kamen die Lipizzaner zurück nach Lipica..
1802
Die französischen Soldaten haben Lipica schwer zerstört. Deshalb beeilten sie sich nach ihrer Rückkehr, den Schaden zu reparieren. Doch schon 1802 wurde Lipica von einem schweren Erdbeben betroffen, das viele Ställe zerstörte und die meisten der besten Pferde tötete.
1805
Aufgrund des Krieges zwischen Frankreich auf der einen Seite und Österreich und Russland auf der anderen Seite zog sich das Gestüt zunächst nach Đakovo in Slawonien und dann nach Kammeralgut Karad in Ungarn zurück. Die Pferde brachen am 15. Dezember 1805 auf und kehrten Mitte Mai 1806 zurück.
1809 -1815
Nach dem Friedensabkommen von Schönbrunn gehörten Kärnten und Triest zu Frankreich. Dies zwang den Kaiser jedoch dazu, die Lipizzanerherde von 289 Pferden erneut zu übersiedeln und sie von Lipica nach Pecsko in Ungarn zu bringen. Die Pferde kamen dort am 27. Juni 1809 an und blieben dort bis 1815. Während der französischen Besatzung ging das ursprüngliche Zuchtbuch verloren.
Napoleon auf einem weißen Pferd in der Schlacht von Waterloo, 1815. (National- und Universitätsbibliothek, Ljubljana.)
1811
Napoleon überreichte das Anwesen von Lipica Marschall Marmont, dem Gouverneur von Illyrien. Der Marschall pachtete später das Anwesen. Durch übermäßige Ausnutzung und Holzeinschlag wird das Lipica-Landgut fast vollkommen vernichtet.
1813
In der Schlacht von Leipzig, die vom 16. bis 19. Oktober 1813 dauerte, erlitt Napoleon eine verheerende Niederlage und musste Deutschland verlassen. Nach der Schlacht und der Wiener Konferenz (November 1814 – 9. Juni 1815) gehörte Lipica wieder zur österreichischen Monarchie.
Postkarte des Denkmals für die Völkerschlacht, wie später die Schlacht von Leipzig genannt wurde (Front©Stadtgeschichtliches Museum Leipzig)
Kartographische Darstellung des Lipica-Anwesens von 1817, auf der die Wiener und Triester Alleen deutlich sichtbar sind.
1816-1880
In diesem Jahr wird die Zucht des Original-Araber Hengstes Siglavy (geb. 1810) übernommen. Somit wird er Stammhalter der fünften klassischen Hengstlinie, die bis heute erhalten ist.
Kartographische Darstellung des Lipica-Anwesens von 1817, auf der die Wiener und Triester Alleen deutlich sichtbar sind.
Die Stammbaumbücher der überlebenden Pferde werden erneuert. Ab diesem Zeitpunkt führt man die Zuchtbücher in doppelter Ausfertigung, die erste dient dem Gestüt als Arbeitsbuch, und die zweite wird im kaiserlichen Schloss Hofburg in Wien aufbewahrt. Die ältesten Eintragungen im Zuchtbuch beziehen sich auf Pferde, die im Jahr 1810 geboren sind, sie beinhalten aber auch Verzeichnisse über ihre Vorfahren, so handelt es sich bei den ältesten Angaben um die Stute Golomba, geb. im Jahr 1738.
yglavi oder Siglavi. Illustration: Emil Kotrba
Beispiel des Zuchtbuches des Gestüts Lipica
Auf Befehl vom Kaiser Franz II. (1792 – 1835) werden neue, überwiegend arabische Rassen ins Gestüt gebracht. Aus Arabischen Stuten werden zwei von sechzehn klassischen Stämmen formiert: Mercurio (1806), Djebrin (1824). Unter zahlreichen Hengsten vom 19. Jahrhundert muss besonders der Hengst Maestoso X (Österreich, Kladrubec) hervorgehoben werden, der im ungarischen Militärgestüt Mesöhegyes gezüchtet wurde. Er ist im Jahr 1837 nach Lipica gekommen, um eine parallele, sechste klassische Linie zu formen, die mit dem Hengst Maestoso Buda (Lipica, 1821) begann. Von zahlreichen eingeführten Stuten, überwiegend arabischer Herkunft, werden noch zwei von sechzehn klassischer Stämmen formiert: Gidrane (1841) und Theodorosta (1870)
Hadudi Lipizzaner Horse Johan Georg Hamilton (1672-1737)
1826
Nach der Schließung des Gestüts Kopčany wurden die Zuchthengste nach Lipica transportiert. Wegen der großen Entfernung von der Hauptstadt und den damit verbundenen Unkosten wird von der Verwaltung des Gestüts die Übersiedlung in die Nähe von Wien vorgeschlagen.
1848
Kaiser Franz Joseph I. beschließt, dass das Gestüt in Lipica bleibt. Den Wiederaufbau des Gestüts leitet der General, Graf Karel Grünne, der bis zum Jahr 1875 in Lipica bleibt.
1852 -1856
In diesem Jahr wurden in Lipica drei große Ställe für Zuchtstuten, eine überdachte Reithalle, eine Hufeisenwerkstatt, ein Stall für kranke Pferde, ein Futterlager und eine Wohnung für einen Tierarzt gebaut. Der erste Stock des Verwaltungsgebäudes wird in Wohnungen umgewandelt, ein neuer Brunnen und eine Pferdetränke werden gebaut. Spezielle Anweisungen wurden erstellt, wie z. B. der Plan für den Anbau von Wiesen und Weiden.
Alte Postkarte von Lipica
1880
Am 19. Mai wurde der 300. Jahrestag des Gestüts gefeiert. Bei dieser Gelegenheit veröffentlichte das Büro des Leiters des staatlichen Marstalls in Wien das Buch „Das k. u. k. Hofgestüt Lipizza (1580 – 1880)«. Fürst Thurn Taxis, Kavalleriegeneral, Hofrat Ivoy, Hofsekretär Auer, Gestütsleiter Hr. Vieten… Die Anwesenden wurden zunächst vom Kaplan des Gestüts Lipi auf Slowenisch begrüßt, dann folgte die heilige Messe. Es folgte eine Ansprache von Fürst Thurn Taxis, der zwei Gedenktafeln enthüllte, gefolgt von einem Bankett. Später zogen sie alle auf das Prestranek-Anwesen, wo eine ähnliche Veranstaltung stattfand.
Hadudi Lipizzaner Horse Johan Georg Hamilton (1672-1737)
1883 – 1899
Bau neuer Gebäude und Weiterentwicklung des Gestüts. Neben der Kirche wurde eine Wohnung für den Kaplan errichtet. Darin befand sich auch ein Klassenzimmer für Kinder.
Postkarte des Gestüts Lipica, versandt am 19. Oktober 1910 nach Triest (Eigentum: Valentin Čuk aus Senožeče)
Herde von Lipizzanern im kaiserlichen Hofgestüt in Lipica, ca. 1890
Herde von Lipizzanern bei der Pferdetränke im kaiserlichen Hofgestüt in Lipica, ca. 1890
Postkarte des Gestüts Lipica, versandt am 19. Oktober 1910 nach Triest (Eigentum: Valentin Čuk aus Senožeče)
Herde von Lipizzanern im kaiserlichen Hofgestüt in Lipica, ca. 1890
Herde von Lipizzanern bei der Pferdetränke im kaiserlichen Hofgestüt in Lipica, ca. 1890
1892
Der letzte österreichische Gestütsverwalter, Emil Finger, wurde ernannt. In Lipica und Prestranek begannen zahlreiche Ausbesserungen vom Gelände und den Stallungen für die Zucht und das Training.
1893
Für das Gestüt wurde ein neuer Arbeitsplan erstellt. Nach diesem Plan wurde das Wohngebäude in Bile umgebaut und ein Stall für kranke Pferde sowie eine Zisterne errichtet. In Lipica wurden die Krippen in den zu hohen Ställen abgesenkt. Die Holzkrippen wurden entfernt und von nun an wurden die Pferde vom Boden gefüttert.
1894
Die letzten Daten über die Anzahl der Pferde bis zum Ersten Weltkrieg stammen aus dem Ende des Jahres 1894. Zu dieser Zeit gab es in Lipica 5 Zuchthengste, 4 dreijährige Hengste, 51 Lipizzaner, 30 Lipizzaner-Araber, 2 reinrassige Stuten und 13 Arbeitspferde. Zusammen mit Prestranek gab es insgesamt 295 Pferde, davon 263 Zuchtpferde und 32 Arbeitspferde.
Andrej Stopar senior, fotografiert vor der Wohnung der Familie Stopar in Lipica, Anfang des 20. Jahrhunderts (Eigentum: Marija Stopar Štefan)
1899
In diesem Jahr wurde der Jubiläumsstall für junge Pferde in Ausbildung gebaut. Er wurde anlässlich des 50. Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. erbaut. Auf jeder Seite des Stalls waren auch Wohnungen für Reitknechte vorgesehen..
Andrej Stopar senior, fotografiert vor der Wohnung der Familie Stopar in Lipica, Anfang des 20. Jahrhunderts (Eigentum: Marija Stopar Štefan)
Gestüt Lipica, Postkarte, versandt am 24. Februar 1902 (Eigentum von Valentin Čuk aus Senožeče)
Andrej Stopar, der Kutscher aus Lipica, der die Schlossherren und Schlossfrauen zur Messe in Bazovica fuhr, Anfang des 20. Jahrhunderts (Eigentum von Marija Stopar Štefan)
Pferdetränke im Gestüt Lipica, Postkarte, versandt im Jahr 1910 (Eigentum von Danilo Oražem)
Franz Ferdinand mit seiner Frau in Triest, vor dem Attentat in Sarajevo (auf dem Weg von Miramar in Triest). Der Fahrer ist Herr Penko (Vater von Miro Penko, der Veterinärtechniker im Gestüt Lipica war; Eigentum von Danilo Oražem aus Dane 89)
1914-1918
Der Erste Weltkrieg (1914 – 1918)
Am 18. Mai, als Italien in den Krieg eintrat, traf der Befehl des Kaisers zum sofortigen Rückzug in Lipica ein. Zum vierten Mal müssen die Lipizzaner die Flucht aus dem Gestüt ergreifen, der letzte Zug mit den Pferden fährt am 29. Mai ab.
Franz Ferdinand mit seiner Frau in Triest, vor dem Attentat in Sarajevo (auf dem Weg von Miramar in Triest). Der Fahrer ist Herr Penko (Vater von Miro Penko, der Veterinärtechniker im Gestüt Lipica war; Eigentum von Danilo Oražem aus Dane 89)
Lipizzaner während des Ersten Weltkriegs (Propaganda-Postkarte, Eigentum des Sammlers Mitja Močnik)
1918
Das Ende des kaiserlichen Hofgestüts Lipica. Am Ende des Ersten Weltkriegs verhandelte die zwischenstaatliche Kommission über die Aufteilung der in Laxenburg stationierten Herde und ihre Rückkehr nach Lipica, das zu dieser Zeit bereits italienisches Territorium war. 109 Pferde kehren nach Lipica zurück (2 Hengste, 42 Stuten und 65 Fohlen). Mit dem erhaltenen Material nehmen die Italiener die Zucht in Lipica wieder auf. Zusammen mit dem Zuchtmaterial wurde die zweite Ausführung der Zuchtbücher an Italien übergeben, die seit 1816 in der Wiener Hofburg aufbewahrt wird.
1918
So hörte nach 339 Jahren das kaiserliche Hofgestüt Lipica auf, zu existieren. Es entstehen drei neue Lipizzanergestüte (Lipica, Piber, Kladbury)
Lipizzaner in Renče während des Ersten Weltkriegs (Fotographie, Eigentum des Sammlers Mitja Močnik)
Lipizzaner unter Soldaten auf dem Weg zwischen Renče und Bilje während des Ersten Weltkriegs (Fotographie, Eigentum des Sammlers Mitja Močnik)
1919
Am 16. Juli übernimmt die italienische Kommission in Laxenburg die Lipizzaner, die 6 Hengstlinien und 17 Stuten vertreten.
Liste der aus Laxenburg zurückgekehrten Stuten vom 19. Juli 1919, Manuskript von Andrej Stopar Jr. – erste und zweite Seite (Eigentum: Marija Stopar Štefan)
Radrennen im Gestüt Lipica, 1940. Nur Mitarbeiter des Gestüts durften daran teilnehmen (Eigentum von Danilo Oražem)
1923-1940
Am 1. Juli wird das Gestüt Lipica an das Kriegsministerium übergeben, das es administrativ und professionell seinem Pferdezucht- und Veterinärdienst unterstellt hat. Die Hauptaufgabe des Gestüts war es, die Anzahl der Zuchtstuten zu erhöhen.
Radrennen im Gestüt Lipica, 1940. Nur Mitarbeiter des Gestüts durften daran teilnehmen (Eigentum von Danilo Oražem)
„Grabljice“ – Tagelöhnerinnen, die in den 1930er-Jahren Wiesen säuberten (Eigentum von Marija Stopar Štefan)
Prestranek, ca. 1923 (Eigentum von Danilo Oražem)
1926
Aus Laxenburg wird der Hengst Favory Noblesso gebracht, der Kladrub-Blut nach seiner Mutter hatte. Einige Nachkommen hatten Fischaugen, die Lipizzaner nicht haben dürfen.
1927
Im Jahr 1927 wurde der arabische Hengst Flower gekauft. Weder dieser Hengst noch weitere Versuche mit arabischen Hengsten brachten die gewünschten Erfolge.
1935
Zahlreiche Lipica-Stuten werden als Reitpferde an die Armee übergeben, und halbblütige arabische Hengste sowie vollblütige englische Stuten werden nach Lipica gebracht
1939
Prestranek, Bile und Poček werden vom Militärbüro für Befestigungen übernommen.
Radrennen im Gestüt Lipica, 1940. Nur Mitarbeiter des Gestüts durften daran teilnehmen (Eigentum von Danilo Oražem)
Mitarbeiter des Gestüts Lipica, ca. 1940/41 (Eigentum von Danilo Oražem)
Rette die Lipizzaner 1945
1939-1945
Der Zweite Weltkrieg (1939-1945)
Nach der Kapitulation Italiens (8. September) wurde Lipica von deutschen Truppen besetzt. Bereits am 16. Oktober desselben Jahres brachten die Deutschen die Pferde mit Lastwägen von Lipica zum Bahnhof in Sežana, wo sie in einen Zug verladen und nach Hostinec (Hostau) im Sudetenland gebracht wurden. Sie nahmen 179 Pferde mit – 6 Zuchthengste, 56 Zuchtstuten und 117 Fohlen der Jahrgänge 1940-1943. Die Pferde wurden von 22 Personen aus Lipica begleitet
Rette die Lipizzaner 1945
Rudolf Frankovič in Hostau (geboren am 26. Februar 1922). Das Foto wurde für die Bedürfnisse der deutschen Behörden aufgenommen – für ein Ausweisdokument, dass er mit Pferden nach Hostau kam (Eigentum von Marija Kljajič aus Sežana)
Andrej Stopar Jr. in Hostau mit dem Pferd Capriola, 1943 (Eigentum: Marija Stopar Štefan)
Offizielles Zertifikat und spätere Übersetzung aus dem Deutschen – Auszeichnung für hervorragende Arbeit in Hostinec/Hostau im Sudetenland (Eigentum von Marija Stopar Štefan)
Postkarte aus Hostau – erste Seite, 14. November 1944 (Eigentum: Marija Stopar Štefan)
1945
Nach dem Jalta-Abkommen gehört die Tschechische Republik zu der Sowjetzone. Mit dem Sturz der deutschen Garnisonen wurden die aufgelösten und vertriebenen Menschen Elend und Kriegszerstörung ausgesetzt, so dass auch das Zuchtmaterial der alten Lipizzaner-Gestüte gefährdet wurde.
Ein Teil der Ausrüstung (Schuhe), die Andrej Stopar auf seiner Reise mit den Lipizzanern von Lipica nach Hostau in der Tschechischen Republik verwendet hat (Eigentum von Marija Stopar Štefan)
Oberst Reed, Leiter des Nachrichtendienstes der amerikanischen Kavallerie, schlägt General Patton vor, eine schnelle Kampfhandlung für die Befreiung der Pferde durchzuführen. Da dieses Gebiet schon zu der Roten Armee gehört, wird der Antrag vom amerikanischen Oberkommando abgelehnt. General Patton übernimmt die Initiative und am 28. April führen die Amerikaner eine wagemutige Aktion durch, in der alle Pferde zum Gebiet übersiedelt werden, das unter dem Kommando der vereinten Kräfte steht. Oberst Podhajsky, Leiter der Spanischen Hofreitschule, bittet nur einige Tage danach, am 7. Mai, General Patton, die Hengste zu schützen, die zuvor von Wien nach St. Martin gebracht worden waren.
COL Charles Hancock Reed
General Patton auf dem Lipizzaner „Favory Africa“, den Hitler Kaiser Hirohito persönlich vorstellte. Das Pferd gehörte früher zur Wiener Reitschule. Es wurde zuerst von den Deutschen und später von den Amerikanern beschlagnahmt
JA-Einheiten besetzten Lipica am 29. April, mussten sich jedoch bereits am 12. Juni zurückziehen. Das angloamerikanische Militär verwandelte das Gestüt in einen Stützpunkt für Lastwagen und Panzer. Die überdachte Reithalle wurde in eine Bar und Velbanca in ein Kino verwandelt. 4500 m3 Bäume wurden für Brennholz gefällt.
Die Rückkehr der Lipizzaner in die Spanische Reitschule ist im Disney-Film aus dem Jahr 1963 »The miracle of the White Stalions« (Flucht der weißen Hengste) dargestellt
1947
Nach dem Abzug der alliierten Einheiten wurde Lipica Teil des Territoriums der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien. Dem Gestüt werden von der ganzen Herde, die während des Krieges von deutschen Truppen konfisziert wird, nur 11 Pferde zurückerstattet. Am 18. November bekommt Italien 80 Pferde (5 Hengste, 42 Stuten und 33 Fohlen) und die Zuchtbücher.
1948
Die Italiener führen die Pferde zuerst nach Pinerolo in Piemont und am Anfang des Jahres 1948 werden sie in das Militärgestüt Montelibretti in die Nähe von Rom übersiedelt. Hier wurden die Zuchtbücher bis zum Jahr 1952 verwendet. Heute werden die Zuchtbücher als wichtiger Teil des Kulturerbes im italienischen Staatsgestüt Monterotondo, in der Nähe von Rom, aufbewahrt.
osip Broz Tito im Gestüt Lipica im Jahr 1964
1949-1960
Die Nachkriegszeit
In diesem Jahr werden dem Gestüt Lipica vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft 54 Lipizzaner zugeteilt, davon 4 Hengste, 4 jüngere Hengste und 39 Zuchtstuten.
osip Broz Tito im Gestüt Lipica im Jahr 1964
1950
Das Gestüt geht aus der Bundes- in die Republikverwaltung über. Gleichzeitig wird dem Gestüt der Besitz in der Nähe von Prestranek weggenommen. Lipica verliert auch größeren Anteil der besten Zuchthengste.
1952
Im Jahr 1952 wird eine Abteilung für die Hohe Reitschule und Dressur gegründet. Die Leitung übernimmt der anerkannte russische Trainer Akarov.
1953
Durch die Dezentralisierung verliert das Gestüt Lipica den Status als staatliches Institut und geht auf den Bezirks- und Volksaufsichtsrat über. Diese sind an der Existenz des Gestüts nicht interessiert und planen deshalb seine Auflösung. Für das Gestüt Lipica setzt sich auch der damalige Staatspräsident Josip Broz-Tito ein.
Josip Broz Tito im Gestüt Lipica im Jahr 1964
Fernsehsendung des Wettbewerbs von 1956 in Aachen
1956
Erster Auftritt in der internationalen Arena. Alfonz Pečovnik mit der Stute Thais IX nimmt beim internationalen Turnier in Wien erfolgreich teil, ein Jahr später auch in Aachen.
1958
In diesem Jahr wird das Gestüt vom Unternehmen »Jadran Sežana« übernommen. Dieses deckt die nächsten zehn Jahre die gesamten Verluste des Gestüts. In den 1960er Jahren wurde Lipica der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und der Grundstein für seine touristische Entwicklung gelegt. Wegen steigender Unkosten wird im Unternehmen „Jadran Sežana“ beschlossen, mit der Gründung des Instituts für Pferdezucht Lipica das Gestüt aus ihrem Betrieb auszuschließen. Die Anzahl der Pferde wird reduziert und man widmet sich intensiv dem Tourismus.
Bild der Reiterin aus dem Jahr 1967 (Eigentum: Kristina Umek Marušič)
1963
Es gibt nur noch 59 Pferde im Gestüt, davon 9 Hengste und 31 Stuten. 24 Stuten und Fohlen wurden noch zugelassen. In den nächsten Jahren wird die Zucht im Gestüt verstärkt und es beginnt sich touristisch zu entwickeln.
Bild der Reiterin aus dem Jahr 1967 (Eigentum: Kristina Umek Marušič)
Eindrücke aus Lipica, rund um 1967 (Eigentum: Kristina Umek Marušič)
Eindrücke aus Lipica, rund um 1967 (Eigentum: Kristina Umek Marušič)
Eindrücke aus Lipica, rund um 1967 (Eigentum: Kristina Umek Marušič)
Eindrücke aus Lipica, rund um 1967 (Eigentum: Kristina Umek Marušič)
Eindrücke aus Lipica, rund um 1967 (Eigentum: Kristina Umek Marušič)
Eindrücke aus Lipica, rund um 1967 (Eigentum: Kristina Umek Marušič)
1971
Wegen der immer größer werdenden Anzahl der Besucher wird das Hotel Maestoso gebaut, man beginnt mit den Dressurprogrammen für Besucher.
1972
Im nächsten Jahr wird dem Gestüt der Staats- und Landeszuschuss vom Landwirtschaftsministerium eingestellt. In den nächsten zehn Jahren der Selbstverwaltung folgt intensiver Ausbau. In dieser Zeit werden die große und kleine überdachte Reithalle, drei Reitplätze im Freien, ein Stall mit Verbindungsgebäude zu einer anderen überdachten Reithalle, ein Stall für Privatpferde, Heuböden, ein Hippodrom und Wohnungen für Mitarbeiter gebaut. Durch diese Eingriffe wird das historische Bild von Lipica wesentlich verändert.
1974
In Lipica wird das erste internationale Dressurturnier organisiert. Lipica befindet sich in einer Situation, in der der Staat jede Unterstützung aufhebt. Mit der Annahme von Titos Schirmherrschaft zum 400. Jahrestag zwang das kommunistische Monopol das Gestüt, ein neues Hotel zu bauen, das das historische Bild von Lipica veränderte.
Reiter von Lipica vor dem Hotel Maestoso (Eigentum: Kristina Umek Marušič)
Anlässlich des 400. Jahrestages des Gestüts Lipica wurde eines der besten Bücher zu diesem Thema von Milan Dolenc veröffentlicht
1980
Der Bau des Hotels Klub ist abgeschlossen und Lipica feiert sein hohes Jubiläum. Vertreter aller Gestüte und Züchter von Lipizzanern versammeln sich in Lipica zum 400. Jahrestag des Gestüts.
Die Spanische Hofreitschule aus Wien tritt ebenfalls auf. Im selben Jahr wird in Lipica das CHIO-Turnier organisiert und der slowenische Künstler Avgust Černigoj wird im Gestüt aufgenommen.
Anlässlich des 400. Jahrestages des Gestüts Lipica wurde eines der besten Bücher zu diesem Thema von Milan Dolenc veröffentlicht
Die erste und einzige Aufführung der Spanischen Reitschule im Gestüt Lipica, 1980 (Archiv des Gestüts Lipica).
Božidar Jakac bei einem Besuch in Lipica, 1980 (Archiv des Gestüts Lipica)
Avgust-Černigoj-Galerie in Lipica
Zgodovina
Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele in Los Angeles (Eigentum: Alojz Lah)
1984
Die Reiter des Gestüts Lipica Alojz Lah, Dušan Mavec und Stojan Moderc traten bei den Olympischen Spielen in Los Angeles auf und zeigten bei der ersten Mannschaftsolympiade der Reiter des ehemaligen Jugoslawien im Dressurreiten hervorragende Leistungen. Ihre Leistung ist nach wie vor die sichtbarste Leistung slowenischer Reiter bei den Olympischen Spielen, nicht nur im Dressurreiten, sondern in allen Pferdesportdisziplinen.
Alojz Lah bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles
1986
In Lipica wurde der Internationale Lipizzanerverband – LIF – gegründet und die Avgust-Černigoj-Galerie eröffnet, in der rund 1400 Werke des Künstlers ausgestellt sind. Mitte der 1980er Jahre befindet sich das Gestüt in einer schwierigen finanziellen Lage. Dessen Leitung beginnt deshalb neue Tätigkeiten in diesem wertvollen und empfindlichen Gebiet einzuführen.
1991
Der slowenischer Unabhängigkeitskrieg reduziert die Besucherzahl erheblich. Die Anzahl der Pferde wird drastisch reduziert und das Gestüt ertrinkt in roten Zahlen.
1993
Lipica organisiert erfolgreich die Dressur-Europameisterschaft.
Die finanziellen Probleme im Gestüt eskalieren. Zur Hilfe kommt die Gemeinde Sežana.
1993
Von der Regierung wurde eine Kommission gegründet, die über das Gestüt einen Gesetzentwurf vorbereiten soll. Mit der Verabschiedung des Gesetzes im Jahr 1996 wurde das Gestüt Lipica eine öffentliche Einrichtung im Besitz der Republik Slowenien. Der Internationale Lipizzanerverband (LIF) feiert in Lipica sein zehnjähriges Bestehen. In den Jahren seit der Gründung der öffentlichen Einrichtung hat das Gestüt erhebliche Fortschritte erzielt. Der denkmalgeschützte Gebäudekern wird restauriert und die Anzahl der Pferde erhöht.
1996
Der Internationale Lipizzanerverband (LIF) feiert in Lipica sein zehnjähriges Bestehen. In den Jahren seit der Gründung der öffentlichen Einrichtung hat das Gestüt erhebliche Fortschritte erzielt. Der denkmalgeschützte Gebäudekern wird restauriert und die Anzahl der Pferde erhöht.
2000
Im Jahr 2000 erwarb das Gestüt Lipica das Gut Ravne pri Pivki, das das einzige Gut außerhalb von Lipica ist, das das Gestüt noch heute besitzt. Das Anwesen ist für junge Hengste gedacht, die in Herden und auf Freilandhaltung aufwachsen, was ihnen hervorragende Bedingungen für Wachstum, Entwicklung und Wohlbefinden bietet.
Gut Ravna (Foto: Davor Kernel)
Der 425. Jahrestag des Gestüts Lipica (Archiv von Jasna Božac, Archiv des Gestüts Lipica)
Slowenien wird 2007 den Euro einführen und beschließen, das Bild auf der 20-Cent-Münze mit Lpicanec zu schmücken.
Besuch von Königin Elizabeth II. im Gestüt Lipica 2008 (Archiv des Gestüts Lipica)
2002
Das Gestüt Lipica wurde im Jahr 2002 als Zuchtorganisation anerkannt, die die Originalzuchtbücher der Lipizzaner-Pferderasse führt.
2005
Die Regierung der Republik Slowenien schreibt das Programm zum Schutz und zur Entwicklung des Gestüts Lipica zwischen 2002 und 2005 vor.
2008
Am 22. Oktober besuchte Lipica die Königin Elisabeth II. zusammen mit dem Prinzen Philip.
2010
Das Gestüt feiert im Jahr 2010 den 430. Jahrestag. Im nächsten Jahr präsentiert es sein Erbe im Lipizzaner-Museum Lipikum und organisiert die Weltmeisterschaft im Pony-Gespannfahren.
2014 -2015
Eine vollständige Renovierung des historischen Kerns und des Anwesens des Gestüts findet statt. In den Jahren 2014 und 2015 öffnet das Gestüt Lipica praktisch das gesamte Landgut für Besucher. Die Alleen wurden revitalisiert und der historische Kern des Schlosses „Graščina“ wurde rekonstruiert und wiederbelebt. Die Renovierung wurde auf die Ställe vom Borjača, den Jubiläumsstall und den so genannten Neuen Stall sowie auf die notwendigen Investitionen in die kommunale Infrastruktur ausgedehnt. Der Gesamtwert beider Projekte betrug 6,6 Millionen Euro und war die größte Investition in das Gestüt der letzten Jahrzehnte. Die Republik Slowenien hat sie mit europäischen Mitteln mitfinanziert.
Zweigespannwettbewerb, Fahrer Miha Tavčar (Archiv des Gestüts Lipica)
2017
Weltmeisterschaft für Zweigespanne.
Auf dem renovierten Hippodrom organisierte das Gestüt Lipica im September 2017 die Weltmeisterschaft für Zweigespanne. Die slowenische Mannschaft war bei der Weltmeisterschaft von Miha Tavčar, Klemen Turk und Mitja Mahorčič unter der Leitung von Trainer Benjamin Aillaud vertreten. Fahrer Miha Tavčar gewann den ersten Platz im Marathon, den zehnten Platz in der Gesamtwertung und den International Lipizzan Federation Cup für den besten Fahrer mit Lipizzaner-Pferden. In der Gesamtwertung gewann Slowenien den neunten Platz. Dies war das bisher beste Ergebnis im slowenischen Pferdesport.
Zweigespannwettbewerb, Fahrer Miha Tavčar (Archiv des Gestüts Lipica)
2017 Premiere des Stücks The Story of Lipica
2017
Im Dezember folgte die Premiere der neuen Aufführung „Geschichte von Lipica“, die von dem außerordentlichen Erbe des Gestüts, den weißen Lipizzanern und ihrer Verbundenheit mit ihren Reitern erzählt.
2018
Anfang 2018 wurde das neue Gesetz über das Gestüt Lipica verabschiedet, das im September desselben Jahres die Umwandlung der öffentlichen Einrichtung des Gestüts Lipica in die Holding Kobilarna Lipica, d.o.o. ermöglicht. Die Holding gründet daraufhin die Tochtergesellschaft Kobilarna Lipica d.o.o. für die Erbringung eines öffentlichen Dienstes mit einer Konzession der Republik Slowenien.
2020
Am 19.5.2020 feierte das Gestüt Lipica den 440. Jahrestag des Gestüts. Das bemerkenswerte Jubiläum wurde im September mit einer Gala-Aufführung auf dem Hippodrom gefeiert.
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